12. Thema: Therapeutische Zielstrukturen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs  

Betreuer*innen:
Laura Klein, Dr. Simone Marquard

Institut für Pathologie

Hintergrund des Projekts / Vorstellung der Arbeitsgruppe:
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der sogenannten Mikroumgebung des bösartigen Krebses der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom). Wir arbeiten grundlagenwissenschaftlich, jedoch immer mit einen direkten Link zur Klinik, indem wir beispielsweise Tumorgewebe von Patienten mit dieser Tumorart analysieren.

Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es mögliche Ansatzpunkte für neue, zielgerichtete Therapien von Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse und anderen Tumoren des oberen Verdauungstraktes zu untersuchen. Ein Beispiel hierfür ist ein spezifisches Glykoprotein, welches von bösartigen Tumoren des Verdauungstraktes, im Besonderen von Bauchspeicheldrüsenkrebs vermehrt hergestellt wird. Bei Patienten mit einem Pankreaskarzinom wird daher im klinischen Alltag die Menge dieses abgesonderten Glykoproteins im Blutserum gemessen, um den Krankheitsverlauf zu kontrollieren und ein erneutes Tumorwachstum feststellen zu können. 

Projektbeschreibung:

Im Rahmen des Projektes wollen wir herausfinden, ob und wie stark dieses Glykoprotein in verschiedenen Pankreaskarzinomzellen vorkommt und wo genau es in den Zellen zu finden ist. Dazu werden wir Proteinlysate von verschiedenen Pankreaskarzinomzelllinien und Gewebeproben von Pankreaskarzinompatienten untersuchen. Wir werden zunächst das Gesamtprotein aus den Zellkulturzellen und den Gewebeproben isolieren, danach mit Hilfe einer Gelelektrophorese (SDS-PAGE) das Proteinlysat auftrennen und dann mit einem Immunoblot (Western-Blot) unser Zielprotein nachweisen. Um zu untersuchen, wo genau unser Zielprotein in den Zellen lokalisiert ist, werden wir Immunofluoreszenzfärbungen anfertigen, womit gleichzeitig verschiedene Strukturen der Zelle in unterschiedlichen Farben dargestellt werden können. Hier wollen wir neben unserem Protein auch noch das Protein E-Cadherin darstellen, welches wichtig für Zell-Zell-Kontakte und somit das Aneinanderhaften von Zellen untereinander ist. Außerdem wollen wir zusammen Patientenproben mit Pankreaskarzinomen und deren Vorläufern mikroskopieren. Hier wollen wir euch einen Einblick in die diagnostische Tätigkeit einer Pathologin/eines Pathologen geben und die Methode der immunhistochemischen Färbung kennenlernen. Dabei wollen wir unseren Fokus wieder auf unser untersuchtes Glykoprotein legen und identifizieren, wo es genau im Tumorgewebe von Patienten nachweisbar ist.

Während der Woche habt Ihr also nicht nur die Möglichkeit einen Einblick in die Laborforschung zu bekommen, sondern Ihr werdet zusätzlich auch die Arbeit einer Pathologin/eines Pathologen in der Patientenversorgung kennen lernen.

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Metastase eines bösartigen Tumors der Bauchspeicheldrüse mit immunhistochemischem Nachweis von spezifischen Glykoproteinen
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Quelle: Biorender